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Foodblog-Bilanz 2022: Das Jahr bei Klimafreundlicher Kochen

2022 neigt sich dem Ende zu und es ist Zeit, auf das erste Jahr bei “Klimafreundlicher Kochen” zurückzublicken.

Vor einem Jahr war dieser Blog vor allem eine Idee in meinem Kopf, eine Sammlung von Notizen für alle möglichen Rezepte und drei fertig geschriebene Rezepte. Und jetzt? Inzwischen finden sich hier fast 40 Rezepte 🍽, knapp 10 Blog-Artikel 📃, ein Newsletter 💌 - und immer noch eine ganze Menge Notizen in meinem Ideen-Dokument. ✨

Zahlen und Daten #

Insgesamt sind dieses Jahr 36 Rezepte neu hier im Blog erschienen. Im Durchschnitt lag der geschätzte CO2-Fußabdruck für zwei Portionen bei 1551 g (bzw. 1982 g wenn man die sechs Fondue-Varianten alle als eigenständige Rezepte rechnet).

Das Rezept mit dem niedrigsten geschätzten CO2-Fußabdruck sind die tollen Soba-Nudeln mit Avocado, Limette, Kardamom und Pistazien nach Yotam Ottolenghi (555 g für zwei Portionen), gefolgt von den knusprigen Zucchini und Orzo-Salat mit Chimichurri (593 g) und den Bao Buns (649 g). Das sind auch ganz zufälligerweise drei meiner persönlichen Lieblings-Rezepte.

Knusprige Zucchini mit Orzo-Salat, Soba-Nudeln mit Avocado, Limette, Kardamom und Pistazien nach Ottolenghi und vegetarische Bao Buns.
Knusprige Zucchini mit Orzo-Salat, Soba-Nudeln mit Avocado, Limette, Kardamom und Pistazien nach Ottolenghi und vegetarische Bao Buns.

Die drei Rezepte mit dem höchsten geschätzten CO2-Fußabdruck waren das erst vor kurzem erschienene Fondue (4172 g), der gebackene Feta mit Tomaten und Kichererbsen (3452 g) und die vegetarischen Empanadas. Obwohl alle drei Rezepte vegetarisch sind, verwenden sie relativ viel Käse oder, im Falle der Empanadas, Butter.

In der folgenden Abbildung findest du alle Rezepte aus dem Jahr 2022 sortiert nach ihrem jeweiligen geschätzten CO2-Fußabdruck. Den Namen des Rezepts kannst du lesen, wenn du mit der Maus darüber schwebst oder den Balken antippst.

Die folgende Abbildung sieht auf den ersten Blick etwas kompliziert aus, aber ist sehr hilfreich: Auf der x-Achse siehst du den geschätzten CO2-Fußabdruck aller bisher hier im Blog erschienen Rezepte. Auf der y-Achse findest du die kumulierte Häufigkeits-Dichte: Das klingt sehr kompliziert, aber bedeutet einfach nur, wie viel Prozent der Rezepte einen geschätzten CO2-Fußabdruck von x oder weniger hatten. Du kannst dir also einfach einen Prozensatz herauspicken, auf der Achse entlangfahren bis du die Linie triffst und dann dort den passenden CO2-Fußabdruck finden - und schon weißt du, wie viel Prozent der Rezepte einen CO2-Fußabdruck von bis zu diesem Wert hatten. (Zum Beispiel: 30% der Rezepte hatten einen geschätzten CO2-Fußabdruck von 1182 g oder weniger.)

Foodblog-Bilanz 2022 #

Wie auch in den vorherigen Jahren ziehen die Foodblogger Bilanz mit einem kleinen Fragebogen, organisiert von Feed Me Up Before You Go-Go. Das Prinzip ist denkbar einfach: Acht Fragen, acht Antworten. Los geht’s!

Was war 2022 dein erfolgreichster Blogartikel? #

Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Letztendlich war Pasta alla Norma haarscharf vor dem vegetarischen Ragù nach Ottolenghi. Beide Rezepte stammen ursprünglich von Yotam Ottolenghi und offenbar sind einige Leute ihnen ebenso verfallen wie ich. Gerade die Pasta alla Norma ist bei uns eine beliebte Option bei Besuch.

Pasta alla Norma und Ragù nach Yotam Ottolenghi
Pasta alla Norma und Ragù nach Yotam Ottolenghi

Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet? #

Es gibt zwei Rezepte mit einem Bezug zu meiner Familie: Die Zucchini-Käse-Röllchen vom Blech sind ein Gastbeitrag von meiner Mama. Das vegetarische Szegediner Gulasch ist eine kleine Hommage an meinen Opa. Dass es auch noch unerhört lecker ist und wir es gerade im Herbst etwa jede zweite Woche gekocht haben, ist natürlich auch toll.

Der Artikel zum Thema Fondue war insofern für mich sehr interessant, weil ich es bei der Datenanalyse etwas komplexer angehen konnte als in den anderen Artikeln: Die Zutatenliste ist sehr übersichtlich, deswegen kann man gut die Unterschiede zwischen den verschiedenen Schätzungen aufzeigen. Außerdem lebe ich in der Schweiz, das Thema Fondue ist gerade im Winter hier allgegenwärtig und der Artikel eine willkommene Möglichkeit für Besserwisserei Fondue-Trivia.

Trauerzug für einen Gletscher ist kein Rezept, sondern ein Bericht von einem Ausflug zum “Mer de Glace” - einem der größten Gletscher der Alpen, der in den letzten zwanzig Jahren enorm geschrumpft ist. Der Weg zum Gletscher war für mich ein gewaltiger walk of shame der Menschheit und die Eindrücke von diesem Ausflug beschäftigen mich noch heute. Ich musste dabei immer wieder an ein Zitat von Luisa Neubauer in einem Interview mit der Treibhauspost denken:

Im Klimaaktivismus geht es nicht nur um die Haltung zu den Krisen, sondern auch um eine Haltung zur Schönheit dieser Welt. Wir sehen liebend auf die Welt und stellen fest, wie gewaltig schön sie ist – und sein könnte – und wie viel wir zu schützen haben.
Luisa Neubauer

Gletscher, Zucchini-Käse-Röllchen, vegetarisches Gulasch und Fondue
Gletscher, Zucchini-Käse-Röllchen, vegetarisches Gulasch und Fondue

Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert? #

Ich verfolge recht wenige Food-Blogs gezielt, sondern stoße meistens in Suchmaschinen oder alten Lesezeichen darauf. Eine gute Inspiration waren der griechische Zucchini-Kuchen Sfougato von Zitronen & Olivenöl, das vegetarische Shawarma mit Pilzen von German Abendbrot und Tofu Tikka Masala von Cook with Manali.

Welches der Rezepte, die du 2022 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum? #

Die Rezepte hier spiegeln eigentlich unser alltägliches Kochen insgesamt ganz gut wieder. Wenn ich drei herauspicken müsste, dann wären es die folgenden:

  • Gazpacho: Während der Hitzewelle im Sommer war ein kaltes Abendessen einfach sehr willkommen und die Gazpacho unserer Freundin María gab es mindestens ein Mal pro Woche. Keep calm and eat Gazpacho!
  • Parmigiana di Melanzane war einfach ein Dauerbrenner und einfach die bessere Lasagne.
  • Ansonsten kochen wir sehr gerne Currys, aber häufig unterschiedliche - stellvertretend sei hier Palak Paneer genannt, das es recht oft gab.
Gazpacho, Parmigiana di Melanzane und Palak Paneer
Gazpacho, Parmigiana di Melanzane und Palak Paneer

Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2022 beschäftigt? Und hast du es gelöst? #

Das Setup und die Gestaltung des Blogs waren Anfang des Jahres eine ziemliche Herausforderung, genauso wie die Struktur der Rezepte und eine einigermaßen sinnvolle Berechnung des geschätzten CO2-Fußabdrucks. Auch eine bessere Darstellung der Rezept-Grafiken auf Handys und Tablets war für einige Monate nicht optimal, aber im November habe ich endich eine Lösung gefunden.

Mit den Essens-Fotos bin ich aber noch nicht so recht zufrieden…

Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet? #

Ich kann nicht mehr genau sagen, ob es mir in diesem Jahr zum ersten Mal aufgefallen ist, aber die Geschmackstiefe, die durch fermentierte Produkte entsteht, beeindruckt mich immer wieder. Spezifisch ist es mir dieses Jahr bei einem Risotto-Rezept mit (fermentierter) Miso-Paste aufgefallen und bei diversem Kombucha im Sommer.

Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf deinen Blog gekommen sind? #

Ich habe das Tracking im Blog auf das Minimum heruntergefahren, deswegen weiß ich auch nicht, mit welchen Suchbegriffen genau auf das Blog kommen. In den Google Webmaster Tools kann man teilweise die Suchbegriffe sehen - besonders wilde sind aber nicht darunter.

Was wünschst du dir und deinem Blog für 2023? #

Viel Freude am Kochen und Bloggen und eine glaubwürdige Klima-Politik (a boy can dream…).