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Fragen und Antworten

Du findest im Folgenden einige hĂ€ufig gestellte Fragen und Antworten von anderen Leserinnen und Lesern dieses Blogs. Klicke auf die Frage, um die Box mit Antwort zu öffnen. 🧐

Ich habe dir auch eine Übersicht ĂŒber CO2 in Lebensmitteln auf einer separaten Seite zusammengestellt.

Wenn du lieber einen kompakten Überblick zum Hören möchtest, kann ich die Folge “Die Klimakrise auf dem Teller” des Podcasts Synapsen vom NDR sehr empfehlen. 🎧

Rund 26-34% der weltweiten Treibhausgas-Emissionen kommen von unserer ErnĂ€hrung (Quelle, Quelle). Es gibt kleine Unterschiede zwischen den Studien, welcher Anteil der Landnutzung auf unsere Nahrungsmittel-Produktion zurĂŒckgefĂŒhrt wird. Insgesamt sind sie sich jedoch einig, dass unsere ErnĂ€hrung einen starken Einfluss auf den Klimawandel hat.

Insgesamt reicht es nicht, aber es ist ein guter und meistens recht einfacher Anfang.

Um das 1,5°C-Ziel wahrscheinlich einhalten zu können, dĂŒrften wir langfristig etwa jĂ€hrlich 1-1,5 Tonnen CO2 pro Person verursachen. Im Moment liegen wir in Deutschland bei rund 10-12 Tonnen CO2 pro Person und Jahr (Quelle, Quelle). Davon gehen in Deutschland etwa 15% auf unsere ErnĂ€hrung zurĂŒck, andere Studien sprechen von 25-34% weltweit (Quelle, S. 54; Quelle). Selbst wenn unsere ErnĂ€hrung also gar keine CO2-Emissionen mehr verursachen wĂŒrde, lĂ€gen wir also immer noch ĂŒber dem Wert von 1,5 Tonnen CO2 pro Person und Jahr.

Allerdings ist es vergleichsweise leicht, durch eine andere ErnĂ€hrung deutlich weniger CO2-Emissionen zu erzeugen: Durch eine kleine bis mittlere Umstellung unserer ErnĂ€hrung könnten wir 36-49% weniger CO2-Emissionen in diesem Bereich verursachen (Quelle). Diese Vermeidung wĂ€re höher als die Emissionen, die derzeit in Deutschland jĂ€hrlich durch den Flugverkehr anfallen und bewegt sich im Rahmen der Emissionen fĂŒr unsere Strom-Erzeugung.

Es ist also klar, dass es leider nicht reicht, wenn wir uns nur klimafreundlicher ernĂ€hren. Gleichzeitig ist es jedoch relativ leicht, mit einer anderen, klimafreundlicheren ErnĂ€hrung zu experimentieren – du kannst schon heute damit anfangen und hast wahrscheinlich vieles bereits in deinem Vorratsschrank.

Mehr Details findest du in diesem Artikel hier im Blog

Ein CO2-Fußabdruck drĂŒckt aus, welche Treibhausgas-Emissionen mit einer bestimmten Sache oder Handlung verbunden sind. Dies fĂŒhrt zu einer besseren Vergleichbarkeit: Wir können also zum Beispiel sagen, welchen Effekt der Anbau einer Tomate im Vergleich zu einer Auto-Fahrt hat.

Normalerweise wird der CO2-Fußabdruck in CO2-Äquivalenten angegeben: Alle wesentlichen Treibhausgase werden in den Klima-Effekt von CO2 umgerechnet, damit es eine eindeutige Maßeinheit gibt und wir nicht parallel Methan, CO2 und so weiter vergleichen mĂŒssen. Genauer gesagt wird der CO2-Fußabdruck ĂŒblicherweise in kg CO2-Äquivalente pro kg des Lebensmittels ausgedrĂŒckt.

Der CO2-Fußabdruck kann mittels Lebenszyklus-Analysen ermittelt werden: Dies sind systematische Untersuchungen zur Umweltbilanz von Produkten unter Einbeziehung aller Vor-Produkte und Erzeugungsschritte. Solche Lebenszyklus-Analysen werden hĂ€ufig von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern oder von Forschungsinstituten durchgefĂŒhrt, die sich dabei oft an ISO- bzw. DIN-Normen orientieren.

Ich habe Daten aus verschiedenen öffentlichen Quellen gesammelt. Du kannst die Übersicht ĂŒber CO2 in Lebensmitteln hier finden - insgesamt sind es knapp 2000 EintrĂ€ge.

Diese Daten stammen meistens aus wissenschaftlichen Studien und bilden normalerweise einen typischen Fall ab: Im Einzelfall können die CO2-Emissionen abweichen, je nachdem wo und wie die Lebensmittel angebaut werden. Deswegen sind in der Übersicht auch manchmal mehrere Angaben fĂŒr das gleiche Lebensmittel zu finden.

Zur SchĂ€tzung des CO2-Fußabdrucks jedes Rezepts verwende ich öffentlich zugĂ€ngliche Daten ĂŒber Emissionen fĂŒr die Herstellung der Zutaten sowie ĂŒber deren Zubereitung. Die Details erklĂ€re ich in diesem Artikel etwas ausfĂŒhrlicher.

Der CO2-Fußabdruck jedes Rezepts ist nur eine AnnĂ€herung: Wir nehmen fĂŒr jedes Lebensmittel eine bestimmte Menge an Emissionen an, aber tatsĂ€chlich hĂ€ngt dieser Wert auch davon ab, wie das Lebensmittel erzeugt wurde (Quelle). Der Wert sind also typische CO2-Emissionen fĂŒr dieses Rezept, aber im Einzelfall sicher nicht aufs Gramm genau.

Einige Teile des Kochprozesses bilden wir nicht ab, weil dies von zu vielen individuellen Faktoren abhĂ€ngt: der Prozess des Einkaufens (Auto oder zu Fuß, wie viele Lebensmittel im gleichen Einkauf, …), die Lagerung der Lebensmittel in der Wohnung (wie lange im KĂŒhlschrank, …), die Emissionen fĂŒr die Erzeugung des Geschirrs, des Bestecks und der Koch-Utensilien (Messer, Pfanne, …), den Abwasch sowie Lebensmittel-AbfĂ€lle durch weggeschmissene Reste.

Das Umweltbundesamt und der WWF bieten jeweils einen CO2-Fußabdruck-Rechner an, der neben der ErnĂ€hrung unter anderem den Energieverbrauch und die MobilitĂ€t berĂŒcksichtigt.

Ein Verzicht auf Fleisch senkt die CO2-Emissionen deutlich. Butter und KĂ€se verursachen aber relativ hohe CO2-Emissionen, die z.B. ĂŒber denen von HĂ€hnchenfleisch liegen (Quelle). Wenn du also viel KĂ€se isst, kann es sein, dass der CO2-Fußabdruck deiner ErnĂ€hrung nicht unbedingt kleiner als bei einer ErnĂ€hrung mit Fleisch ist.

Insgesamt ist es aber deutlich leichter, sich mit vegetarischer ErnĂ€hrung klimafreundlich zu verhalten als Menschen, die regelmĂ€ĂŸig Fleisch essen.

Eine vegane Lebensweise hat den kleinsten CO2-Fußabdruck (Quelle).

Dies ist eigentlich sehr intuitiv: Wenn du Fleisch isst, brauchen die Tiere natĂŒrlich Futter, das eigens fĂŒr sie angebaut werden muss. ErnĂ€hrst du dich vegan, fĂ€llt dieser Zwischenschritt der CO2-Emissionen durch Tierhaltung weg. Ein großer Teil der CO2-Emissionen unserer ErnĂ€hrung stammt aus der Tierhaltung und der Vernichtung von WĂ€ldern zugunsten der Landwirtschaft.

Ob du dich vegan ernĂ€hren “musst” ist eine andere Frage. Ich selbst lebe nicht vegan.

Ja, aber es kommt darauf an, ob ein Lebensmittel gerade hierzulande nicht saisonal ist oder gerade nirgendwo auf der Welt saisonal ist (Quelle).

Wenn das Produkt im Moment hier außerhalb der Saison ist, aber in anderen LĂ€ndern saisonal angebaut werden kann, macht der Transport keinen großen Unterschied fĂŒr den CO2-Fußabdruck: Im Schnitt gehen nur 6% der Emissionen auf den Transport zurĂŒck (Quelle). Ist das Lebensmittel aber gerade nirgendwo saisonal verfĂŒgbar, sind die CO2-Emissionen deutlich grĂ¶ĂŸer, weil es dann in der Regel mit mehr Energieaufwand hergestellt werden muss: Bei Erdbeeren ist der CO2-Fußabdruck zum Beispiel 11 Mal höher, wenn sie im Winter in einem GewĂ€chshaus statt saisonal im Freien gezogen werden (Quelle).

Es kann also zum Beispiel besser fĂŒr das Klima sein, Tomaten aus Freilandhaltung in Spanien zu kaufen statt Tomaten, die in Deutschland in einem GewĂ€chshaus großgezogen wurden.

Nicht wirklich.

Der Transport ist typischerweise fĂŒr weniger als 10% des CO2-Fußabdrucks unserer ErnĂ€hrung verantwortlich. Gerade bei Nahrung, die selbst hohe CO2-Emissionen verursacht, nimmt der Transport eine geringe Rolle ein: Bei Rindfleisch stammen nur 0.5% der Emissionen aus dem Transport, selbst wenn man den Transport zwischen Bauernhöfen, SchlachthĂ€usern und dem Handel einbezieht (Quelle). Um dich klimafreundlicher zu ernĂ€hren, wĂ€re es wichtiger, möglichst auf Rindfleisch zu verzichten – egal ob dies vom Bauern vor Ort stammt oder aus Argentinien importiert wird.

Eine kleine Ausnahme bilden Lebensmittel, von denen du weißt, dass sie auf jeden Fall mit dem Flugzeug transportiert wurden: Vergleicht man zum Beispiel den CO2-Fußabdruck von Ananas, die mit dem Flugzeug statt mit dem Schiff transportiert wurde, dann sind diese beim Transport per Flugzeug um den Faktor 25 höher und bewegen sich auf einmal auf dem gleichen Niveau wie von Rindfleisch – selbst wenn man die gesamten Emissionen fĂŒr die Produktion der Ananas einbezieht (Quelle). Ob deine Nahrung aber direkt in deiner Region angebaut wurde oder per Schiff oder Lastwagen zu dir transportiert wurde, hat aber einen geringen Einfluss auf die Gesamt-Emissionen.

Das ist leider schwierig zu sagen.

FĂŒr die biologische Erzeugung von Nahrung wird weniger DĂŒnger verbraucht, was besser fĂŒr die CO2-Bilanz ist. Andererseits sind jedoch hĂ€ufig die ErtrĂ€ge geringer, weswegen eine biologische Landwirtschaft insgesamt mehr FlĂ€che verbraucht. Es gibt auch Studien, die davon ausgehen, dass die CO2-Emissionen bei einer komplett biologischen Landwirtschaft insgesamt höher wĂ€ren als derzeit (Quelle). Dies kommt zum Beispiel von Rindfleisch: Tiere, die unter den Vorgaben fĂŒr Bio-Fleisch gehalten werden, leben im Schnitt etwas lĂ€nger und haben ein geringeres Schlachtgewicht – wĂ€hrend das gut fĂŒr das Rind ist, bedeutet es aber auch, dass bei einer biologischen Haltung mehr CO2 entsteht, um die gleiche Menge Rindfleisch zu erzeugen.

FĂŒr den CO2-Fußabdruck ist es insgesamt wichtiger, was du isst (kein/wenig Fleisch) und nicht unbedingt, wie es erzeugt wurde.

Das ist eher unwichtig fĂŒr den CO2-Fußabdruck.

Im Schnitt ist Verpackung fĂŒr rund 5% des CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln verantwortlich (Quelle). AusschlĂ€ge nach oben gibt es vor allem bei Produkten, wo sich eine Verpackung kaum vermeiden lĂ€sst (z.B. bei Wein) oder bei Lebensmitteln mit ohnehin eher geringen Emissionen (z.B. bei NĂŒssen).

Insgesamt ist es deutlich wichtiger, zu vermeiden, dass Lebensmittel weggeschmissen werden – sowohl bei Produktion und Handel als auch nach dem Kauf. Verpackungen helfen auch dabei, Lebensmittel vor BeschĂ€digungen zu schĂŒtzen und lĂ€nger in einem Zustand zu halten, in dem wir sie verzehren können. Wenn du Lebensmittel unverpackt einkaufst, dann denke also auch daran, sie zu verbrauchen bevor sie schlecht werden.


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