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Übersicht: CO2 in Lebensmitteln

Mais-Anbau in Illinois
Foto von James Baltz

Der Blick auf die CO2-Emissionen von Lebensmitteln ist hilfreich, um zu verstehen, wie klimafreundlich man sich ernährt. Dabei geht es nicht um CO2 an sich, sondern um alle Treibhausgase (wie zum Beispiel Methan): Die Wirkungen aller Treibhausgase werden in CO2-Äquivalente umgerechnet, damit sie sich leichter vergleichen lassen. Zur Beurteilung von CO2-Emissionen in Lebensmitteln werden normalerweise sogenannte Lebenszyklus-Analyse-Studien verwendet. Dies sind wissenschaftliche Studien, bei denen versucht wird, die Emissionen bei der Erzeugung eines Produkts abzubilden.

Viele Daten aus solchen Lebenszyklus-Analysen sind öffentlich zugänglich. Ich habe damit begonnen, die Ergebnisse aus verschiedenen öffentlich zugänglichen Quellen in einem Dokument zu sammeln. Du findest hier meine Übersicht mit knapp 2000 verschiedenen Einträgen:

Übersichts-Dokument: CO2 in Lebensmitteln

In dem Dokument findest du für jeden Eintrag auch eine Quelle. Bei manchen Lebensmitteln gibt es auch mehrere Quellen mit unterschiedlichen Werten, weil sich die Methoden für die Analyse leicht unterscheiden. Es macht zum Beispiel einen Unterschied, wenn man sich Deutschland oder die ganze Welt ansieht. Auch die detaillierten Annahmen in den Studien führen zu Unterschieden: Selbst wenn wir genau wissen, wie viel Treibhausgase eine Kuh verursacht, müssen die Studien diese Emissionen auf die Milch, das Fleisch und das Leder “verteilen”. Außerdem hängen die Emissionen natürlich von den Herstellungs-Bedingungen ab: Je nachdem ob für den Anbau Wald gerodet wird oder womit und wie intensiv gedüngt wird, können die Emissionen höher oder tiefer ausfallen.

Daher sind alle Zahlen immer eine Schätzung. Der Fokus sollte auf dem Vergleich und auf den Relationen liegen, nicht auf einer bestimmten Zahl für ein bestimmtes Lebensmittel. Für die Rezepte hier im Blog versuche ich, dass die Emissions-Werte für die Zutaten, die einen großen Teil des Gewichts ausmachen, aus der gleichen Quelle kommen. Für Zutaten, die nur einen geringen Teil des Gewichts ausmachen wie um Beispiel Gewürze, verwende ich bei Bedarf auch andere Quellen: Selbst wenn die Zahlen hier nicht passen sollten, macht das für den geschätzten CO2-Fußabdruck des Rezepts kaum einen Unterschied. Häufig verwende ich die Übersicht des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg, weil diese relativ viele Lebensmittel und Zutaten abdecken.

Viele Lebenszyklus-Analysen, die sich mit Lebensmitteln beschäftigen, betrachten dabei die Herstellung bis zum Verkauf an der Supermarkt-Kasse. Um die durch das Kochen selbst entstehenden Emissionen zu berücksichtigen, verwende ich Schätzungen auf Basis einer anderen Studie (Link). In einem anderen Tabellenblatt in dem oben verlinkten Übersichts-Dokument habe ich mir einen kleinen Rechner gebastelt, mit dem ich Emissionen auf Basis einer Koch-Methode und einer Koch-Dauer abschätzen kann.

Natürlich gibt es auch noch andere Quellen für CO2-Emissionen beim Kochen – zum Beispiel die Lagerung im Kühlschrank, die Herstellung von Küchengeräten und -utensilien oder das Geschirr und dessen Abwasch. Ich habe hierfür noch keine gute Methode gefunden, um dies zu berücksichtigen.

Bist du auf weitere Daten gestoßen, die in meiner Übersicht fehlen oder die es erlauben, auch andere Emissions-Quellen bei der Ernährung einzubeziehen? Dann schreib gerne einen Kommentar unter diesen Beitrag oder eine E-Mail an kontakt@klimafreundlicher-kochen.de!