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Reicht es, wenn wir uns klimafreundlich ernÀhren?

Ein Supermarkt-Regal mit GemĂŒse
Foto von Raul Gonzalez Escobar

Die wichtige Antwort direkt vorneweg: Insgesamt nicht, aber es ist auf jeden Fall ein guter Anfang. Dieser Artikel gibt einen kleinen Überblick ĂŒber Treibhausgas-Emissionen und unsere ErnĂ€hrung. Der nĂ€chste Absatz ist etwas zahlenlastig, aber danach wird es besser – versprochen!

Um das 1,5°C-Ziel, das bei der UN-Klimakonferenz in Paris beschlossen wurde, wahrscheinlich einhalten zu können, dĂŒrfte jeder Mensch langfristig nur noch etwa 1500 kg CO2 pro Jahr verursachen (Quelle), andere Quellen gehen auch von weniger als einer Tonne pro Kopf und Jahr aus. Im Moment liegen die pro-Kopf-Emissionen in Deutschland aber bei etwa 9700 kg CO2 pro Jahr (Quelle). Das Bundesumweltministerium geht sogar von jĂ€hrlichen Emissionen von 11610 kg CO2 pro Kopf in Deutschland aus, wovon etwas 15% auf ErnĂ€hrung zurĂŒckzufĂŒhren sind (Quelle, S. 54). Selbst wenn wir keinerlei CO2-Emissionen durch unsere ErnĂ€hrung mehr hĂ€tten, wĂŒrde das also nicht reichen.

Allerdings ist es vergleichsweise leicht, durch eine andere ErnĂ€hrung deutlich weniger CO2-Emissionen zu erzeugen: Es gibt SchĂ€tzungen, dass sich durch eine vergleichsweise kleine Umstellung der ErnĂ€hrung rund 36% der CO2-Emissionen in diesem Bereich vermeiden lassen und eine etwas grĂ¶ĂŸere Umstellung der ErnĂ€hrung 49% weniger CO2-Emissionen anfallen wĂŒrden (Quelle). Diese Vermeidung entspricht ungefĂ€hr den Emissionen, die derzeit in Deutschland durch den Flugverkehr bzw. die Strom-Erzeugung anfallen.

Es ist also klar, dass es leider nicht reicht, wenn wir uns nur klimafreundlicher ernĂ€hren, aber ansonsten nichts gegen den Klimawandel unternehmen. Wir brauchen auch weitere Maßnahmen in anderen Lebensbereichen, zum Beispiel eine bessere DĂ€mmung unserer HĂ€user und Wohnungen. Gleichzeitig ist es jedoch relativ leicht, mit einer anderen, klimafreundlicheren ErnĂ€hrung zu experimentieren – du kannst schon heute damit anfangen und hast wahrscheinlich vieles bereits in deinem Vorratsschrank.

Aber es geht nicht nur um unser eigenes Handeln: Wir brauchen auch wirksame Regeln, die dafĂŒr sorgen, dass Unternehmen die Umwelt nicht ĂŒber GebĂŒhr belasten, und können Politikerinnen und Politiker wĂ€hlen, die sich dafĂŒr einsetzen. Zum Beispiel war RWE im Jahr 2018 fĂŒr fast 25% der deutschen CO2-Emissionen verantwortlich (Quelle). Ein bedeutender Teil der RWE-Emissionen kommt aus dem Abbau und der Verbrennung von Braunkohle. FĂŒr den Klimaschutz ist es wichtig, auch Unternehmen wie RWE stĂ€rker in die Verantwortung zu nehmen.